Misophonie
Der Begriff „Misophonie“ setzt sich aus den griechischen Wörtern „Miso“ (Hass) und „Phonia“ (Geräusche) zusammen und bedeutet wörtlich „Hass auf Geräusche. Obwohl ca. 10 % aller Menschen unter Misophonie leiden, ist der Begriff noch weitgehend unbekannt – bei Betroffenen und auch unter Ärzten und Therapeuten. Von Misophonie spricht man, wenn bestimmte Geräusche oder auch visuelle Eindrücke starke Gefühle wie Wut, Ekel, Hass oder Verbitterung auslösen. Zu den extremen Emotionen kommen physiologische Reaktionen hinzu: beschleunigter Herzschlag, Muskelanspannung, Schwitzen oder extreme Stressgefühle.
Häufig sind es Ess- oder Kaugeräusche, schweres Atmen oder Schniefen, die als sogenannte „Trigger“ wirken; prinzipiell kann es jedes sich wiederholende Geräusch sein. Misophonie beginnt oft im Kindesalter und verschlimmert sich in der Pubertät. Der Versuch, Trigger zu vermeiden, kann die Betroffenen in die soziale Isolation führen. Sie fühlen sich unverstanden und hilflos ihren Gefühlen ausgeliefert.
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